Ich wachte heute Morgen kurz vor acht Uhr auf, zog mich an, putzte meine Zähne und machte ein kleines Workout im Aufenthaltsraum. Zum Glück war niemand sonst da – das wäre mir sonst doch etwas unangenehm gewesen. Danach scrollte ich ein wenig durch Social Media, um Inspirationen zu finden, was ich heute in Jakarta unternehmen oder wo ich frühstücken könnte. In der Nähe gab es allerdings kaum Cafés… eigentlich fand ich nur Optionen in großen Malls. Also entschied ich, einfach dorthin zu fahren.
Nach einer schnellen Dusche packte ich meine Sachen, checkte aus und ließ meinen großen Rucksack im Hostel. Mit einem Grab fuhr ich dann zum Plaza Indonesia. Die Fahrt dauerte etwa 30 Minuten und kostete mich gerade einmal zwei Euro. Die Mall selbst war super luxuriös – irgendwie passte sie gar nicht zu dem Bild, das ich vorher von Jakarta gesehen hatte. Alles außerhalb wirkte eher heruntergekommen und chaotisch, und plötzlich stand ich mitten zwischen Gucci, Prada und Chanel. Ich wollte eigentlich nur frühstücken, aber die Preise hier waren absurd hoch. Also lief ich zur Mall direkt gegenüber – Grand Indonesia.
Dort gab es immerhin einige Cafés, aber fast überall nur Süßgebäck. Irgendwann beschloss ich, gleich etwas Herzhaftes zu essen, und ging in ein Restaurant. Beim Blick in die Karte stellte ich aber fest, dass wirklich jedes Gericht Fleisch enthielt. Also ging ich wieder hinaus – etwas unangenehm, aber hier spricht ohnehin fast niemand Englisch. Schließlich entschied ich mich für einen Smoothie mit Obst und Müsli, was mich zumindest ein bisschen satt machte.
Ich schlenderte danach noch etwas durch die Mall, auf der Suche nach einer lockeren Hosen – gar nicht so einfach. Ich lief aber an einigen Weihnachtsläden vorbei, wo Plastikbäume verkauft wurden. Etwas früh für Weihnachten 😀

Nachdem ich dort durch war, bestellte ich mir ein Grab zum Stadtviertel Blok M, das ich auf Social Media entdeckt hatte. Es sollte dort einige coole Läden geben, aber in echt sah das alles ganz anders aus. Es gab vielleicht ein oder zwei interessante Geschäfte, dann wieder eine eher unspektakuläre Mall mit vielen unbekannten Marken. In einem Supermarkt kaufte ich mir Wasser, eine Cola und ein paar Snacks für meine Nachtbusfahrt, die heute noch anstand. Auch dort fand ich keine schöne Hose – fast alles war aus Plastik und fühlte sich unangenehm an.
Langsam bekam ich wieder Hunger und machte mich erneut auf die Suche nach etwas Vegetarischem. In einem kleinen Restaurant fragte ich schließlich nach, ob sie Tofu hätten. Die Kommunikation war schwierig, also zeigte ich einfach auf ein Bild in der Karte. Die Kellnerin nickte und lief weg – anscheinend hatte ich damit schon bestellt. Ich setzte mich, fragte nach der Karte und bestellte zusätzlich Brokkoli und Reis. Der Tofu war frittiert, ebenso der Brokkoli – ziemlich fettig, aber immerhin vegetarisch.

Geschmacklich war es in Ordnung, bis ich sah, wie eine kleine Kakerlake über den Boden rannte. Ab dem Moment war mein Appetit dahin. Ich ließ mir den Rest einpacken – falls mein Magen es verkraften sollte, hätte ich wenigstens schon etwas zum Abendessen.
Nach dem Essen schlenderte ich noch ein wenig durch das Einkaufszentrum, holte mir einen Kaffee und machte mich dann auf den Rückweg ins Hostel. Eigentlich wollte ich ein paar Blogeinträge hochladen, aber das WLAN war viel zu schwach. Trotzdem verging die Zeit recht schnell, und kurz vor 18 Uhr bestellte ich mir ein Grab zum Busbahnhof, der über eine Stunde entfernt lag. Der Fahrer brauchte allerdings ewig – nach 25 Minuten Wartezeit stornierte ich die Fahrt und suchte einen neuen. Der kam dann schnell, und ich nutzte die lange Fahrt, um weiter meine Serie zu schauen.
Am Busbahnhof angekommen, war ich erst einmal beeindruckt – so groß, dass es fast wie ein Flughafen wirkte. Ein Security-Mitarbeiter wies mir den Weg, und ich wurde von einem zum nächsten weitergeleitet, bis ich schließlich beim Schalter meiner Busgesellschaft ankam. Dort bekam ich mein Ticket und die Info, dass ich zu Gate 9 musste. Sogar ein Sicherheitsmann brachte mich dorthin – wirklich hilfsbereit alle. Ein paar wollten dann auch noch ein Foto mit mir machen, was mir etwas unangenehm war, da ich wohl die einzige Touristin weit und breit war.
Draußen warteten mehrere Busse, aber meiner war noch nicht da. Die Mitarbeiter unterhielten sich mit mir über Google Translate, fragten, woher ich komme und was ich in Indonesien mache. Auch sie wollten schließlich ein Foto mit mir – ich sagte freundlich ja, fühlte mich aber schon etwas wie eine kleine Attraktion. Kurz vor acht kam dann endlich mein Bus. Ich stieg ein, aß meine Reste vom Mittagessen (meinem Magen ging’s immer noch gut 😀 ) und versuchte, nicht an die Kakerlake zu denken.
Die Sitze waren zwar nicht so gemütlich wie in Thailand, aber immerhin war der Platz neben mir frei. Es gab Strom, ein Klo und insgesamt war es ein normaler Reisebus.

Wir standen erst einmal lange im Stau, und irgendwann bekam jeder eine Karte in die Hand gedrückt – laut Übersetzer ein Essensgutschein. Alle stiegen aus, und in einer großen Halle gab es ein Buffet. Um 22:30 Uhr aß ich also noch einmal etwas Reis mit Gemüse – vorsichtig, weil ich keine Magenprobleme riskieren wollte.

Danach ging’s wieder in den Bus und ich versuchte ein bisschen zu schlafen.

15.10.2025


Schreibe einen Kommentar