Heute Morgen bin ich kurz nach acht aufgestanden, hab mich umgezogen, Zähne geputzt und meinen großen Rucksack hier in der Unterkunft abgegeben. Danach hab ich mir einen Eiskaffee geholt und noch kurz gewartet, bis das Shuttle kam.

Dabei hab ich Lukas kennengelernt, der auch aus Deutschland kommt und die gleiche Tour wie ich macht.
Als das Shuttle kam, war es schon gut besetzt: hinten drei Mädels aus Dänemark, vorne drei Männer aus Indien, ein Mann aus den USA und wir zwei Deutschen – das war unsere kleine Reisegruppe.
Zuerst sind wir ein Stück gefahren und hatten dann etwa 20 Minuten Zeit, um Snacks, Wasser oder eine wasserfeste Handyhülle zu kaufen. Dann ging’s weiter zur Bootsanlegestelle. Dort mussten wir erst den Eintritt für den Nationalpark bezahlen und dann ging’s aufs Boot.

Die Fahrt war wunderschön – überall hohe Kalksteinfelsen, dichter Dschungel und türkisblaues Wasser. Uns wurde erzählt, dass der See künstlich gestaut wurde und an manchen Stellen bis zu 100 Meter tief ist.


Wir hielten kurz an, um Fotos zu machen und uns den Staudamm anzuschauen, bevor es weiterging zu einer Tropfsteinhöhle. Dort sind wir kurz durchgelaufen – angeblich gibt’s dort auch Spinnen, aber zum Glück hab ich keine gesehen :D. Dafür hab ich mir natürlich trotzdem den Kopf gestoßen, obwohl sie uns extra gesagt hatten, wir sollen aufpassen.

Danach ging’s etwa 40 Minuten weiter zu den schwimmenden Bungalows. Dort konnten wir erstmal unsere Sachen ablegen, bevor es Mittagessen gab – Reis, Nudeln und Gemüse in süßsaurer Sauce.

Nach dem Essen hatten wir Freizeit – man konnte schwimmen oder Kanu fahren (mit Schwimmweste Pflicht). Ich bin mit einer der dänischen Mädels paddeln gegangen, etwa eine Stunde lang.

Wir haben super viele Affen gesehen – das erste Mal für mich wirklich in freier Wildbahn, nicht in einer Stadt.

Danach sind wir noch kurz ins Wasser gehüpft, haben uns abgeduscht und genau dann fing der Regen an.

Ich hab mich in meine kleine Hütte auf dem Wasser verzogen – richtig cool, weil ich die Hütte sogar alleine hatte!

Gegen 16 Uhr ging’s auf Dschungel-Safari. Kaum waren wir los, hat Lukas plötzlich aus dem Knie geblutet – ein Blutegel! Die gibt’s hier wohl ziemlich oft. Der Weg war matschig, wir sind immer wieder durch kleine Flüsse gewatet, haben Bambus, Elefantenkot und Spuren gesehen, aber leider keine echten Elefanten.

Trotzdem war der Dschungel beeindruckend – überall Geräusche, dichter Bewuchs, und man musste ständig schauen, ob man nicht auch irgendwo einen Blutegel hat.
Ich hatte tatsächlich einen an mir, hab’s aber rechtzeitig gemerkt und weggemacht. War trotzdem… na ja, nicht so angenehm 😀
Nach etwa anderthalb Stunden ging die Sonne langsam unter und wir sind zurück zum Boot. Der Sonnenuntergang über dem See mit dem Nebel war wunderschön!

Zurück an der Unterkunft hab ich mich nochmal richtig sauber gemacht und den Dreck von mir und meinen Schuhen gewaschen, dann gab’s Abendessen.

Kein Empfang hier, aber immerhin Strom zum Handy laden, damit man Fotos machen kann.
Später haben Lukas, der Amerikaner Jack und ich noch Karten gespielt, bevor ich Zähne geputzt und mich in meine Hütte verzogen habe. Auf dem Weg meinte mein Nachbar noch, er hätte Ameisen in seiner Hütte… Ich hab dann in meine Hütte geleuchtet und da war tatsächlich eine Kakerlake auf meiner Matratze 🙁 Zum Glück nicht riesig, aber eklig genug. Ich hab versucht, sie mit meinem Sudoku-Heft rauszuschieben, was natürlich nicht geklappt hat. Lukas wollte helfen – und erzählte mir dann, dass er eine doppelt so große Kakerlake in seiner Hütte hat. Wir haben sie beide nicht rausbekommen, also hab ich meine kurzerhand „Heribert“ getauft und als Mitbewohner akzeptiert.
Ich war froh, dass ich mein Bett allein habe – aber irgendwie musste ich es nun doch mit Heribert teilen 😀 Als wäre das nicht genug, hab ich bemerkt, dass mein Bett wahrscheinlich nicht frisch bezogen ist. Da war irgendwas drauf … Egal, ich hab mich irgendwann hingelegt und versucht zu schlafen.
Gegen 23:30 Uhr hab ich plötzlich ein lautes, richtig gruseliges Tiergeräusch aus dem Dschungel gehört – klang wie ein Schrei. Ich musste auf Toilette und bin dann mit meiner kleinen Lampe den dunklen Steg entlang gelaufen – überall Geräusche, super unheimlich. Zurück in der Hütte wollte ich dann meine Kopfhörer aus dem Rucksack holen – greife rein, und da sitzt einfach eine fette Kakerlake drin… Ich hab mich so erschreckt, dass ich fast laut aufgeschrien hätte!

Ich saß dann ewig wach, hab mit dem Handy geleuchtet, alles abgesucht und mich nicht mehr getraut, irgendwas anzufassen. Der Strom war inzwischen aus, also kein Licht mehr. Ich hab bestimmt zwei, drei Stunden Serie geschaut, um mich abzulenken. Irgendwann bin ich dann doch eingeschlafen – nur um wieder aufzuwachen, weil’s neben meinem Kopf geraschelt hat. Auf meiner Wasserflasche saß die nächste Kakerlake (diesmal wenigstens eine Kleiner). Ich hab die Flasche einfach weggeschubst, tief durchgeatmet und mich versucht zu beruhigen… diese Tiere werden einfach nicht meine Freunde 🙁
Gegen viertel vor fünf bin ich dann endlich wieder eingeschlafen…
10.10.2025


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