Meine Nacht im Bus war ganz okay – ich wurde zwar oft wach und wirklich gemütlich war es auch nicht, aber ich habe immerhin ein paar Stunden Schlaf bekommen. Gegen 5 Uhr morgens wurden alle geweckt, um die Decken abzugeben und etwa eine halbe Stunde später kamen wir schließlich in Bangkok an. Auch hier war ich wieder die einzige Touristin.
Am Busbahnhof gab es eine lange Schlange für die Taxis und obwohl viele Wagen bereitstanden, wollte mich irgendwie keiner mitnehmen.

Der erste Fahrer verstand kaum Englisch, schaute auf mein Ziel bei Google Maps und meinte nur, er kenne das nicht – also wieder raus aus dem Taxi, Rucksack aus dem Kofferraum, zurück in die Schlange. Auch der zweite Fahrer lehnte ab. Schließlich machte ich mich zu Fuß aus dem Terminal heraus, wo ebenfalls viele Taxis warteten – aber auch dort wollte mich niemand fahren. Ich hatte das Gefühl, dass die Fahrer hier nur lange Strecken bevorzugen. Also bestellte ich mir kurzerhand ein Grab und mein Fahrer brachte mich direkt bis vor die Tür meines Hostels.
Ich war wieder im The Yard Hostel – wie schon in Chiang Mai, weil es mir dort so gut gefallen hatte. Zum Einchecken war ich natürlich viel zu früh, aber der Mitarbeiter zeigte mir den Aufenthaltsraum, wo ich meine Sachen abstellen und entspannen konnte. Er meinte auch, dass es ab 8 Uhr kostenlos Frühstück gebe. Der Raum war gemütlich, mit Matten auf dem Boden, also legte ich mich kurz hin, um etwas zu schlafen. Neben mir saß eine Frau, die Fernsehen schaute und ich setzte meine Ohrenstöpsel und Schlafmaske auf – kaum lag ich, war ich auch schon eingeschlafen.

Nach etwa anderthalb Stunden wachte ich wieder auf, putzte meine Zähne, machte mich frisch und frühstückte dann: frisches Obst, Brot, Joghurt und Kaffee – wie auch im anderen The Yard einfach richtig lecker.

Beim Frühstück lernte ich ein paar andere Deutsche kennen: eine Frau, die geschäftlich unterwegs war und Luise, die erst am Vortag in Bangkok angekommen war. Wir verabredeten uns, später gemeinsam den Chatuchak Market zu besuchen – ein riesiger Wochenendmarkt – und danach zu einem kostenlosen Muay-Thai-Kampf zu gehen.
Nach dem Duschen und Umziehen traf ich noch Fine, ebenfalls aus Deutschland. Wir kamen ins Gespräch, weil wir zufällig die gleiche Tagescreme benutzten 😀 Ich fragte sie spontan, ob sie mit uns mitkommen wollte, und sie sagte zu.
Gemeinsam machten wir uns also auf den Weg zum Chatuchak Market. Der Markt war riesig – unzählige kleine Stände, teils überdacht, teils draußen, mit allem, was man sich vorstellen kann: Souvenirs, Kleidung, Schmuck, Taschen und ganz viel typisches Touri-Zeug. Gekauft haben wir zwar nichts, aber es war super spannend, einfach durch die Gassen zu schlendern. Irgendwann bekamen wir Hunger und fanden im oberen Stock einer der Hallen eine kleine Food Corner. Ich bestellte ein Nudelgericht, das ein bisschen wie Pad Thai schmeckte – sehr lecker!
Danach ging’s weiter zur Channel 7 HD Arena, wo der Muay-Thai-Kampf stattfinden sollte. Auf dem Weg kaufte ich mir noch einen rosa Schlafanzug mit Winnie Puuh – aus Baumwolle, richtig süß und nur umgerechnet etwa 2,50 €. Ich konnte einfach nicht widerstehen 😀
Zum Glück hatten wir vorher erfahren, dass man dort lange Hosen und bedeckte Schultern braucht. Vor Ort stellte sich dann aber heraus, dass man zusätzlich ein Kleidungsstück mit Kragen tragen musste. Ich hatte zufällig ein Hemd an und durfte direkt rein, während sich Luise und Fine für 40 Baht Hemd und Hose ausliehen.
Die Halle war gar nicht so groß, aber rappelvoll, und wir standen anfangs ziemlich gequetscht. Ein freundlicher Mann brachte uns dann nach vorne, direkt in die erste Reihe – richtig cool! Der Kampf begann mit traditionellen Tänzen und Gebeten, bevor die eigentliche Action losging.

Die beiden Kämpfer waren noch recht jung, und der Kampf war überraschend respektvoll – weniger aggressiv, als ich gedacht hatte. In jeder Pause wurden die Kämpfer von ihren Trainern massiert und mit Eiswasser abgekühlt. Es war wirklich faszinierend, das live zu sehen.

Nach zwei Kämpfen – jeder dauerte etwa eine halbe Stunde – beschlossen wir, weiterzuziehen. Als wir aus der Halle kamen, regnete es wie aus Eimern. Wir warteten eine Weile, bis es nachließ, und suchten uns dann ein gemütliches Café. Dort tranken wir Kaffee, spielten eine Runde Kniffel und quatschten.

Später gingen wir ins Bang Sue Junction Shopping Center, wo ich schon an meinen ersten Tagen in Bangkok gewesen war. Dort gab es viele Vintage-Läden, durch die wir lange stöberten. Ich fand tatsächlich ein richtig schönes Top, über das ich mich total gefreut habe – ich war schon ewig auf der Suche nach neuen Oberteilen. Einige Sachen waren allerdings ziemlich überteuert, aber es machte trotzdem Spaß, einfach durchzuschauen.

Vom Balkon des Einkaufszentrums hatten wir noch einen tollen Blick über die Stadt, und es lief sogar Live-Musik – richtig schöne Atmosphäre.

Zum Abschluss fuhren wir noch ins Terminal 21, ein weiteres Einkaufszentrum, das mir empfohlen wurde, vor allem wegen der Food Hall (Pier 21). Dort gab es super leckeres, frisches Essen zu sehr günstigen Preisen, und sogar viele vegetarische Optionen.

Nach dem Essen war es schon spät, also fuhren wir zurück ins Hostel. Nach einer erfrischenden Dusche fiel ich todmüde, aber glücklich ins Bett – ein wirklich schöner, voller Tag in Bangkok.
Mein Hostel: The Yard Hostel Bangkok, 51 Soi Phahon Yothin 5, Samsen Nai, Phaya Thai, Bangkok 10400, Thailand
12.10.2025


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